Schmuckstück Schloss Sassanfahrt eröffnet

Gut hat er es gemeint, der frisch gebackene Reichsritter Julius von Soden, als er 1784 den kleinen Weiler Sassanfahrt bei Bamberg, am äußersten Hang des Steigerwaldes gelegen, kaufte! Für den Preis von 54.400 Gulden erwarb er die beiden Dörfer Sassanfahrt und Köttmannsdorf, dazu ein paar Wälder, Seen und Wiesen. Dort wollte er sich niederlassen, literarische Werke schreiben und - so schrieb er optimistisch - er wolle "dem Dürftigen, Heimatlosen eine friedliche Hütte, Spielraum für seinen Fleiß verschaffen und ihn aus einem schädlichen Gliede der Gesellschaft zum arbeitsamen, nützlichen Staatsbürger umwandeln".
So weit zur Theorie. Ganz geklappt hat das nicht, denn seine zahlreich ankommenden neuen Untertanen, denen er kleine "Tropfhäuser" baute, verfielen der Armut. Lange Zeit lebten die Sassanfahrter am unteren Ende der Gesellschaft.
Heute ist das anders - der Ort ist ein lebenswerter Teil der Gemeinde Hirschaid, und seine Bewohner sind stolz, ihre Geschichte zum Guten gewendet zu haben. Wo Julius von Soden einst lebte, wird in Zukunft für Jung und Alt viel geboten: So wurde vor längerer Zeit nicht nur das letzte, unverändert erhaltene Tropfhaus als Museum eingerichtet, sondern vor kurzem auch das Schloss Sassanfahrt frisch herausgeputzt.
Seit Juli 2014 kann man hier heiraten, tagen und feiern - obendrein gibt es künftig auch ein breites Veranstaltungsangebot. Das "Julius von Soden-Kultur- und Bildungszentrum" bietet Vorträge, Lesungen und Konzerte, dazu auch Kurse und kreative Angebote für alle Altersgruppen.
Die verschiedenen Räumlichkeiten des Schlosses und der gepflegte kleine Schlosspark bilden den perfekten Rahmen für eine Vielzahl von Veranstaltungen.
Foto © Kunst- und Kulturbühne Hirschaid e.V./Annette Schäfer