Wo sich Rednitz und Pegnitz vereinen
Der RegnitzRadweg bringt die Radler zwar nicht direkt in die Innenstadt Fürths, doch braucht es nur einen kurzen Abstecher, und man findet sich unmittelbar vor dem neubarocken Prachtbau des Fürther Stadttheaters und damit direkt im Herzen der Stadt der 2.000 Baudenkmäler wieder. Hier verführt auch eine blühende Oase zur entspannten Pause: der Fürther Stadtpark mit seinem Rosengarten, seinem Fontänenhof, dem Stadtparkcafé in der ehemaligen Milchgaststätte und einem großen Spielplatz. Absolut sehenswert ist in Fürth außerdem das Jüdische Museum Franken. Ein Besuch der Ausstellung liefert den idealen Hintergrund für die Zeugnisse jüdischer Geschichte, die einem immer wieder im Regnitztal begegnen.
Der RegnitzRadweg strebt nun in den Flussauen, beschattet von den großen, von wildem Hopfen umrankten Eichen, der Vereinigung von Pegnitz und Rednitz entgegen. Direkt neben dem Radweg führt eine Brücke die Radler zum Geburtsort der Regnitz. Weiter geht es durch die ebene Landschaft, nur linker Hand erhebt sich bald wie ein großer Knubbel der 347 Meter hohe Atzenberg aus der Ebene. Einst eine Deponie, ist die künstlich geschaffene Erhebung nun ein „Energieberg“ mit 5.769 Solarmodulen und Panoramablick.
Kurz danach verlässt die Route den Talgrund und verläuft, vorbei an sandigen Kiefernwäldern, ein Stück parallel zur Straße. Bald taucht der Weg wieder in den Wald ein, um dann über Wiesen und Felder Kurs auf Erlangen zu nehmen. Kurz nach Eltersdorf trifft der Weg auf den Main-Donau-Kanal und führt an ihm weiter auf die Stadt zu.
Am Reißbrett der Markgrafen
Doch schon nach kurzer Zeit verlässt die Talroute den Kanal nach rechts, während die Kanalroute weiter geradeaus läuft. Folgt man der Talroute, trifft man wieder auf die Regnitz und radelt dann am Stadtrand Alterlangens durch sattes Grün auf die Erlanger Seelöcher und den Alterlanger See zu. Belohnt wird dieses Stück nicht nur durch die teils bizarren Baumformationen an den Seelöchern, in denen sogar der Biber wieder heimisch ist, sondern auch mit dem Blick über das Regnitztal nach Erlangen, von wo unter anderem die Hugenottenkirche herüber grüßt.
Wer die Etappe direkt in Erlangen beschließen möchte, nimmt am Ende Alterlangens nicht den Weg der Talroute nach links, sondern fährt rechts über den Dechsendorfer Damm und erreicht damit schon nach kurzer Zeit den Altstädter Kirchenplatz und damit ein Schmuckstück Erlangens. Die Hugenottenstadt ist ein wunderbares Etappenziel: Entstanden einst auf dem stadtplanerischen Reißbrett, hat sie auch heute nichts von ihrer Eleganz verloren, was man am besten bei einem Spaziergang durch die Straßen der Altstadt oder im Schlossgarten am einst markgräflichen Schloss bemerkt.
Überhaupt ist Erlangen ein Ort der blühenden Überraschungen. Mit dem Botanischen Garten, der Lilien-Arche, dem Aromagarten und dem Skulpturengarten findet man mitten in der Stadt immer wieder grüne Oasen. Jedes Jahr rund um Pfingsten zieht es die Erlanger und zahlreiche Gäste aber eher unter die schattenspendenden Bäume des Burgbergs.
Dieser Berg direkt vor der Stadt ist von zahlreichen Bierkellern durchzogen und Schauplatz der berühmten Erlanger Bergkirchweih, oder wie sie auf fränkisch heißt, der „Berch“. Und wenn in Erlangen „der Berch ruft“, sollte man sich auf keinen Fall seinen Verlockungen widersetzen – ansonsten verpasst man eines der schönsten Beispiele fränkischer Bierkultur.